Unterrichtsplan

Anna K. , Russland

16-19 Jahre

90 minuten

Zusammenfassung

Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs wird durch die Tagebücher/Memoiren von Kindern aus Russland, Belarus, der Ukraine, Polen und Deutschland beleuchtet. Durch die Arbeit in kleinen Gruppen lernen die Schülerinnen und Schüler [SuS] das Lesen von persönlichen Dokumenten, das Ermitteln von bestimmten Merkmalen im Alltag der Kinder und das Vergleichen des Alltags in verschiedenen Ländern. Durch das Kennenlernen einer Geschichte von Gleichaltrigen, die Teilnahme an Diskussionen und die Vergleiche mit dem eigenen Alltag wird zum Verständnis und zur Empathie der SuS beigetragen. Durch die Arbeit mit den Tagebüchern/Memoiren von Kindern fällt es den SuS leichter, die Veränderungen durch den Krieg im Alltag der Kinder nachzuvollziehen.

Allgemeines Ziel

Beschäftigung mit Veränderungen des Alltags von Kindern während des Zweiten Weltkriegs.

Ziele im Detail

  1. Reflektion des Gedankens, dass Kriege nicht nur aus heldenhaften Handlungen bestehen, sondern auch aus dem Kampf ums Überleben. Viele Menschen stehen vor großen Veränderungen, unabhängig vom Alter, Wohnort oder sozialen Status.
  2. Entwicklung eines Forschungsgedankens zum Thema Alltag.
  3. Vergleich des Alltags zu Kriegszeiten in unterschiedlichen Ländern: die Sowjetunion (Ukraine, Belarus, Russland), Polen, Deutschland.
  4. Recherchekompetenz bei der Suche nach Informationen (analytische Fähigkeiten, Identifizierung von Schlüsselinformationen, Durchführung einer kritischen Analyse) einer historischen Quelle und das Lesen einer historischen Quelle.

Arbeitsmethoden

Quellenarbeit, Annäherung an eine Geschichte, Diskussion, Analyse und Vergleich, Arbeit mit einer Karte.

Material

Kopien (Texte aus 8 Tagebüchern/Memoiren, Fragen), ein Overhead-Projektor (wünschenswert), internetfähige Geräte (Mobiltelefone der SuS).

Autorinnen der Tagebücher

  • Anatoli Listopadow, 1929 geboren, lebte in Bachmatsch, Region Tschernihiw, Ukraine SSR.
  • Ljudmila Leblan, 1926 geboren, lebte in Beshiza, Region Brjansk, Sowjet-Russland.
  • Wiktor Tscherni, 1928 geboren, lebte im Dorf Mogilnoje, Gemeinde Borisowski, Region Minsk, belarusische SSR.
  • Nikolai Borowski, 1927 in der Stadt Ostroschitski Gorodok geboren, Region Minsk, belarusische SSR.
  • Ursula Brecht (geborene Lindemann), 1928 geboren, aus Köln.
  • Gerda Altpeter (geborene Rappaport), 1926 geboren, aus Essen, Stadt in der Ruhrregion und im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
  • Stanisław R., 1927 geboren, Gemeinde Wołkowysk, Woiwodschaft Białystok, Polen.
  • Teresa Sosnowska, lebte in Sokal, während des Krieges zwischen Polen und Deutschland.
  • Klaus Schlimm, am 16. Juli 1929 in Magdeburg geboren, zog nach Essen.

Vorbereitung als Hausaufgabe

Wiederholung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, laut Schulbücher.

Unterrichtsverlauf und Zeitplanung

Einführung Gruppenarbeit Präsentation der Gruppenarbeit Diskussion und Schlussfolgerungen
11 Minuten 22 Minuten 37 Minuten 20 Minuten

Einführung

8 Minuten.

Einführung durch die Lehrkraft.

Die Lehrkraft frischt das Wissen der SuS über den Zweiten Weltkrieg auf.
Wann hat der Krieg in unterschiedlichen Ländern begonnen (Deutschland, Polen, die Sowjetunion)?
Unter welchen Umständen begann der Krieg?
Die Lehrkraft untersucht den Frontverlauf an der Karte und bittet die SuS, Schlüsselereignisse zu nennen.
Wie lange dauerte der Krieg, und wann war er beendet?

Die Lehrkraft erläutert das Konzept des Alltags. „Alltag” wird eng mit der täglichen Routine von wiederkehrenden Abläufen und Ereignissen verknüpft. Im Alltag misst eine individuelle Person jeder Aktion eine gewisse Bedeutung bei. Wir identifizieren vier grundlegende Komponenten im Alltag. Zuerst gibt es soziale Aspekte: alltäglich oder besonders, politisch oder arbeitsbezogen. An zweiter Stelle kommen die Mittel zur Ausführung der Handlungen, an dritter Stelle steht der Raum, an dem diese Aspekte ausgeführt werden, und an vierter und letzter Stelle steht die Bedeutung dieser Aspekte, die das Gute und Böse voneinander unterscheiden. Beispiel: Zweimal pro Woche Geschichtsunterricht. Material: Schulbuch, Stift, Heft. Raum: Klassenzimmer. Bedeutung: Die SuS erfahren etwas über die Vergangenheit, und sie können individuell bewertet werden.

3 Minuten.

Die Lehrkraft erklärt die Aufgabe. Je nach Klassenstärke teilt die Lehrkraft die Klasse in maximal 8 Gruppen. Jede Gruppe bereitet eine Präsentation über das Leben von Kindern im Zweiten Weltkrieg vor.

Gruppenarbeit

22 Minuten.

Gruppenarbeit mit den Tagebüchern bzw. Memoiren. Die SuS bereiten ein Gespräch über das Kind vor, das das Tagebuch/die Memoiren verfasst hat.

Präsentation der Gruppenarbeit

37 Minuten.

Jede Gruppe präsentiert eines der Kinder (vier Minuten pro Gruppe). Die Präsentation besteht aus den Antworten der nachfolgenden Fragen über den Alltag des entsprechenden Kindes.

Die Arbeit mit dem Tagebuch/den Memoiren des Kindes und der Biografie in einer Gruppe umfasst:

  1. Arbeit mit dem Dokument, Hervorhebung von Abschnitten zu den Fragen mit einem Textmarker, Notizen am Rand.
  2. Arbeit mit der Karte: Kennzeichnung, wo das Kind zum Kriegsausbruch gelebt hat und die Bewegungen während des Krieges.
  3. Beschreibung der Stadt/des Ortes/des Dorfes des Kindes (aus dem Internet)

Fragen:

  1. Wie hieß das Kind, und wie alt war es bei Kriegsausbruch?
  2. Wo lebte das Kind vor dem Krieg? Stadt/Ort/Dorf? In welchem Land? Finde das Dorf/den Ort/die Stadt auf der Karte (mit dem eigenen Gerät). Finde eine Beschreibung des Ortes im Internet: Ist er groß oder klein? Wofür war er bekannt (Industrie/Landwirtschaft)?
  3. Wie weit war der Ort von der Front entfernt?
  4. Wie hat das Kind vom Ausbruch des Krieges erfahren?
  5. Wie hat sich sein Leben nach dem Ausbruch verändert?
  6. Was hat es während des Krieges gemacht? Wie hat es seiner Familie oder seinen Freunden geholfen?
  7. Welche Probleme hatte es?
  8. Was hat es von seinem Alltag aus Friedenszeiten behalten?
  9. Finde unbekannte, umgangssprachliche oder spezifische Wörter, und schlage sie im Internet nach.

Diskussion und Schlussfolgerungen

15 Minuten.

Diskussion. Die Lehrkraft moderiert die Diskussion mit Fragen und erläutert Details.

Fragen für die Diskussion:

  • Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Alltag der Kinder vor dem Krieg und während des Krieges?
  • Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Alltag in unterschiedlichen Ländern?
  • Wann musste das Kind eine schwere Entscheidung treffen? Warum musste es genau so handeln?
  • Warum schreiben Kinder so besonnen über schreckliche Ereignisse?
  • Was hat dich in den Tagebüchern/Memoiren am meisten beeindruckt, und warum?

5 Minuten.

Schlussfolgerungen. Die Lehrkraft fasst die Diskussion kurz zusammen.

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